Samstag, 20. Mai 2017

Leider ...

Leider ....

Leider schaffe ich es momentan nicht öfter einen Beitrag zu schreiben. Ich bin zur Zeit mit sehr vielen Kursen eingedeckt, weil ich mich beruflich neu orientieren muss. Deshalb komme ich momentan nicht - so oft wie ich will - zu meinen Hobbys.

Schade ist auch, dass ich eine Ausstellung absagen musste und ich an den anderen Ausstellungen kaum etwas Neues zeigen kann.

Ich hoffe aber, dass es mit der Zeit leichter wird. Schließlich und endlich ist jetzt die Pflanzenfärbe-Saison. Damit ich nicht so viel Arbeit damit habe, werde ich heuer einfach die Sonne für mich arbeiten lassen und hauptsächlich solarfärben.

Dazu verwende ich große Einmachgläser, fülle sie mit ungefärbter Wolle, Garne und oder Seide, dazu kommen Blüten, Blätter, Rinden oder Wurzeln. Aufgegossen wird mit einer Alaunlösung und dann ab in den Garten auf den sonnigsten Platz den ich finden kann. 
Danach heißt es warten und warten und warten, dazwischen werden die Gläser immer wieder gerollt um die Farbe gleichmäßig zu verteilen, eventuell Wasser aufgegossen, drei Wochen lang. (Rezept am Ende des Beitrages)

Dann das Ergebnis (das sind Fotos von den letzten Jahren):


Essigbaumblätter
Goldrutenblüten (orange Krapp-Überfärbung), Zwiebelschale, Weidenrinde



Krappfärbung
Goldrute, Sandelholz, Blauholz


 Färbeergebnisse:


Essigbaum (rechts gelbe Wolle)
Zwiebelschale


Gelb Goldrute, orange Krappüberfärbung
Weidenrinde mit Zwiebel

Krapp mit Goldrute
Weidenrinde

Blauholz

Mit der Solarfärbung werden die Farben nicht so intensiv als mit der herkömmlichen Färbemethode, ich finde aber, dass diese Färbungen schonender für die Wolle sind, sofern man es mit dem Alaun nicht übertreibt.

Solarfärberezept:

  • Einkochglas mit 2-3L Volumen
  • 200g Wolle (Kammzug, Garn oder Seide)
  • mind. 50g getrocknete Färbepflanzen, bzw. 200g frische Pflanzen
  • 10g Alaun in 2,5l warmen Wasser gelöst
  • Gummihandschuhe
Die Wolle abwechselnd mit den Färbepflanzen in das Glas legen, eventuell Pflanzenteile in ein Mulltuch wickeln oder in eine Strumpfhose geben, mit dem Alaunwasser auffüllen. Immer wieder kontrollieren, ob das Glas auch randvoll ist, wenn nicht mit normalen Wasser auffüllen, es sollte so wenig Luft als möglich drinnen sein, dies beugt der Schimmelbildung vor. 
Das befüllte Glas dann für 2-3 Wochen auf einen sonnigen Platz stellen, wenn Wasser fehlt immer wieder nachfüllen. Gut ist es auch wenn man das Glas täglich hin- und herrollt damit sich das Färbewasser gut verteilt.

Nach 2-3 Wochen, die Wolle aus dem Glas befreien und mit klarem Wasser spülen, wichtig das Spülwasser sollte dieselbe Temperatur wie die Wolle haben, damit diese nicht filzt. Die Wolle nicht unter den Wasserstrahl halten sondern Schüssel oder Becken befüllen und Wolle schwemmen. In das letzte Spülwasser einen Schuss Essig geben und die Wolle darin ruhen lassen. Dann die Wolle vorsichtig ausdrücken, event. zwischen zwei alten Handtüchern oder wenn man eine Wäscheschleuder hat, dann geht auch die, oder bei kleinen Mengen eine Salatschleuder nehmen.

Wichtig: 
Vorsicht beim Hantieren mit dem Alaun, nicht einatmen, nicht trinken oder nebenbei essen. Alle Geschirre die verwendet werden, dürfen danach nicht mehr mit Lebensmittel in Berührung kommen!!! 
Die Umsetzung des Solarfärberezepts erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr!!!